Rund 180 Schülerinnen und Schüler mit einer Hörschädigung nutzen das Lern- und Förderungsangebot der Johannes-Vatter-Schule in Friedberg – und das überregional und von der Frühförderung bis ins junge Erwachsenenalter. Kinder und Jugendliche mit einer peripheren Hörschädigung oder auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung erhalten hier unter Berücksichtigung der Hör- und Kommunikationsentwicklung die Förderung, die sie brauchen.

Im Rahmen unseres Sozialprojektes 2019 durften wir die Schule und das Kollegium bereits kennenlernen und erleben, mit wieviel Freude und Engagement das ganze Team dort für die Schülerinnen und Schüler im Einsatz ist. Deshalb freuen wir uns umso mehr, unser Projekt in diesem Jahr fortsetzen zu können – wenn auch unter besonderen Bedingungen.

 

Distanzunterricht – eine Herausforderung für hörgeschädigte Kinder

Die Pandemie und die damit verbundene Notwendigkeit für Distanzunterricht und Homeschooling stellt alle vor große Herausforderungen. Für Kinder und Jugendliche mit Hörschädigung ist es jedoch eine besonders schwierige Situation.
Denn sie haben einen besonderen Bedarf an persönlicher Ansprache, Erklärung, Visualisierung sowie guter Sprachverständlichkeit – also an genau den Dingen, die beim digitalen Unterricht aufgrund unzureichender technischer Ausstattung nicht immer gegeben sind.
Für Lernende mit Hörschädigung ist es deshalb besonders wichtig, dass die eingesetzte Technik einwandfrei funktioniert und Unterrichtsinhalte in optimaler Qualität übermittelt werden. Und das gilt nicht nur für die Ausstattung in der Schule selbst, sondern auch bei den Familien zuhause. Gebraucht werden hierzu z. B. Laptops, iPads, Drucker, Headsets und Webcams, für die die Mittel aus dem Corona-Notfall-Hilfspaket einfach nicht ausreichen. Genau hier setzt unser Sozialprojekt an. Ein paar Impressionen von der Übergabe der neuen Geräte haben wir in einem kleinen Videobeitrag zusammengestellt.
Passend zum Thema „Vernetzung trotz Distanz“ hat sich unser Standortleiter und Projekt-Pate Alexander Kochs kurzerhand per Video dazugeschaltet.

Neuer Unterricht braucht neue Technik – Sachspende durch die Starke Kinder Stiftung

Wir freuen uns, dass wir mit einer umfangreichen Sachspende dazu beitragen können, die nötigen Voraussetzungen für einen reibungslosen Distanzunterricht zu schaffen und Schülerinnen und Schülern mit Hörschädigung als auch Lehrpersonal und Eltern das gemeinsame Lernen und die Kommunikation in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein wenig zu erleichtern. Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die finanzielle Unterstützung unserer Starke Kinder Stiftung. Und natürlich durch die engagierten Kolleginnen und Kollegen aus dem Carpus-Team in Frankfurt, insbesondere Frank Brabetz, Christian Giese und Alexander Kochs – denn sie haben das Projekt nicht nur angestoßen, sondern mit viel Einsatz vorangetrieben und die Sachspenden persönlich an Herrn Manfred Drach, Schulleiter in Friedberg, übergeben. Danke für euren Einsatz!

 

Das ist uns in den Schoß gefallen, dank Ihnen. Und das sind eigentlich die schönsten Momente – die, die man unvermittelt bekommt und mit denen man nicht gerechnet hat.
(Manfred Drach, Schulleiter)

 

Unterrichtsstunde „Sensibilisierung für Hörschädigung“

Ganz besonders freuen wir uns über das tolle Angebot, im Rahmen einer Unterrichtsstunde an unserem Standort in Frankfurt mehr zum Thema Hörschädigung und Verstehen im Alltag zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.

Übrigens: Die Corona-Krise bringt für Menschen mit Hörschädigung noch andere Herausforderungen mit sich – zum Beispiel die Maskenpflicht. Darüber hat die hessenschau bereits vor einigen Monaten berichtet:

Tipp: Hörgeschädigte kommen mit Maskenpflicht kaum zurecht | hessenschau.de | Gesellschaft
– das bedeutet die Maskenpflicht für Menschen mit Hörschädigung.

Die Stiftung „Starke Kinder“ wurde zur Unterstützung der sozialen Aktivitäten der Mitarbeiter der Firmen im „Carpus- Verbund“ gegründet. Zu dem Verbund gehören aktuell die Carpus+Partner AG, die formitas AG und die CP Bauteam GmbH an den Standorten Aachen, Frankfurt, München, Köln, Berlin und Athen. Alle Mitarbeiter verfügen über einen Tag im Jahr, den sie für Projekte zur Unterstützung von Kindern an den Standorten nutzen können. Jeder Mitarbeiter kann Projekte einbringen, die dann mit einem Teil der Kolleginnen und Kollegen oder mit der gesamten Mannschaft des Verbundes verwirklicht werden. Die Stiftung übernimmt die Kosten für die sog. Hardware, wie Material und Gerät.