Standort

Ulm, DE

Leistungen

Konzeptstudie, Generalplanung, Projektmanagement, Architektur, Laborplanung, Bauphysik, Energiekonzeption

Bauherr

Sartorius Stedim Biotech GmbH

Fläche

15.127 m² BGF | 69.900 m³ BRI

Bausumme

33,7 Mio. EUR

Projektlaufzeit

März 2017 – September 2019

Das neue Labor- und Bürogebäude von Sartorius Stedim Cellca orientiert sich vom Sockel bis zum Dach zugleich an den Anforderungen des Biotechunternehmens und den Qualitäts-Standards des global agierenden Life-Science Konzerns Sartorius. Mit seiner funktionalen Zuordnung der Räumlichkeiten an die Prozesse und Arbeitsabläufe schafft das Cell Line Development Center die baulichen Voraussetzungen, um die steigende Nachfrage nach stabilen Zellkulturen für die biopharmazeutische Industrie optimal bedienen zu können.

Als Grundlage für den Komplex diente unsere vorlaufende Konzeptstudie, in der ein wirtschaftliches Gebäude entwickelt wurde, das die zukünftigen Prozesse des Unternehmens optimal abbildet. Ein wesentlicher Baustein der Studie war die Analyse bestehender Prozesse und die darauf aufbauende Entwicklung von Prozessoptimierungen. Das Ergebnis: Ein moderner Neubau, der sich aus einem einstöckigen Sockel mit darunterliegender Tiefgarage inklusive Anlieferbereich sowie einem darauf befindlichen, dreistöckigen Riegel mit auffälliger Glasfassade zusammensetzt.

Sartorius Stedim Cellca Ulm

Im neuen Laborbereich ermöglichen gläserne Systemtrennwände offene, helle Arbeitsplätze sowie flexible Labore. Gleichzeitig riegeln sie die sensiblen Produktionsstätten der Zellkulturen hermetisch ab und bieten höchste Produktsicherheit und Qualität. Ein gläserner Gang entlang der Labore öffnet Besuchern – zumeist aktuelle oder künftige Auftraggeber – einen Einblick in die hochmodernen Entwicklungsräume.

Sartorius Stedim Cellca Ulm

Im Bürobereich wurde eine Open-Space-Variante umgesetzt, die zum einen eine hohe Flexibilität sowie Möglichkeiten zum Austausch der Mitarbeiter untereinander und zum anderen viele Rückzugsmöglichkeiten und Think-Tanks bietet.

Sartorius Stedim Cellca Ulm

Ein besonderer Blickfang stellt die Glasfassade dar, die aus einer intensiven Beratung mit dem Bauherren und einem internen Gestaltungswettbewerb in unserem Haus entwickelt wurde: Auf einer Gesamtfläche von mehr als 3.200 Quadratmetern wurden 675 Glasscheiben in einer Structural-Glazing-Fassadenkonstruktion verbaut. Jedes der bis zu 650 Kilogramm schweren Elemente ist ein gestalterisches Unikat. Wie Puzzleteile ergeben sie zusammen das Abbild einer großen Wolke. Der Effekt entstand in einem neuartigen doppelten Digitaldruckverfahren mit weißen zellrunden Punkten in unterschiedlichen Größen, die auf die gesamte Glasfassade aufgebracht wurden.

Sartorius Stedim Cellca Ulm

Im Bereich der Laborfenster werden weitere Effekte sichtbar: Es ist möglich, nach draußen zu schauen, aber nicht in das Gebäude hinein. Außerdem kann auf den außenliegenden Sonnenschutz verzichtet werden, da die Punkte die Glasfläche zu fünfzig Prozent verschatten, was den Solareintrag ins Gebäude und somit die Aufheizung des dahinterliegenden Labortraktes reduziert.

DGNB Gold zertifiziert

Für das Gebäude wurde ein besonders energieeffizienter Betrieb angestrebt. Der KfW55-Standard konnte für dieses Gebäude realisiert werden. Ein sehr guter Dämmstandard der Gebäudehülle, hocheffiziente Wärmerückgewinnung und niedrigen Druckverlusten im Bereich der mechanischen Belüftung führen zusammen mit der Eigenstromerzeugung über eine PV-Aufdachanlage zu einem sehr niedrigen Energieeinsatz. Die hieraus resultierenden niedrigen Lebenszykluskosten und die herausragende Ökobilanz ermöglichten eine DGNB Gold Zertifizierung des Gebäudes.